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Kunsttherapie und Doctor-Clowns an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin: Künstler sein und Witze machen für die Lebenskraft.

An unserer Klinik werden schwerkranke und chronisch kranke Kinder, Jugendliche und z.T. auch junge Erwachsene behandelt.

Tumor und Leukämie sind einerseits todbringende Erkrankungen und erfordern andererseits außerordentlich intensive, z.T. aggressive Behandlung einschließlich Knochenmarktransplantation, um eine Heilung erzielen zu können.
Gerade in der Altersgruppe der uns anvertrauten Patienten sind die Heilungschancen besonders hoch, werden jedoch nur durch einen monatelangen Kampf gegen die Krankheit möglich und dabei auch mit vielen, glücklicherweise zumeist nur vorübergehenden Nebenwirkungen erkauft. Neben Patienten mit bösartigen Erkrankungen werden auch andere Patienten mit lebensbedrohlichen chronischen Krankheiten, wie Störungen des Immunsystems und Blutkrankheiten an unserer Klinik behandelt. Im Anbetracht der Bedrohung durch die Krankheit und des den ganzen Körper und Geist in Anspruch nehmenden Kampfes, ist nicht nur die rein medizinische Betreuung für den Heilungserfolg ausschlaggebend. Unsere Patienten bedürfen einer kontinuierlichen psychosozialen Unterstützung, um ihren Lebensmut nicht zu verlieren bzw. ihn immer wieder neu zu finden.
Der Lebenswille kann sich vielfältig in künstlerischen Aktivitäten finden und ausleben. Wir haben daher vor einigen Jahren an unserer Klinik mit Spendenmitteln eine Kunsttherapie initiiert, bei der Kunstlehrerinnen mit unseren Patienten gemeinsam arbeiten und „Lebenswerke“ erstellen können. Wie sehr der Lebensmut sich in den Bildern ausdrückt lässt sich daran ablesen, dass nicht nur düstere Bilder gemalt werden, die uns hinsichtlich in zur Ausdruck kommenden Angst sehr berühren, sondern auch Kunstwerke entstehen, deren Fröhlichkeit und Lebensmut oftmals im Kontrast zu dem tatsächlich erfahrenen Leid stehen. Für uns als Behandlungsteam mit Ärzten, Schwestern und Psychologen ist die Kunsttherapie ein wichtiges Element, unseren Patienten ein Stück Eigeninitiative zur kreativen Gestaltung wiederzugeben. Der Lebensmut wird jedoch nicht nur durch eigene künstlerische Aktivität angefacht und erhalten, sondern auch durch das Lachen. „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“ Dies kann man bei jeder Visite nachvollziehen, bei denen unsere Doctor-Clowns Patienten, Eltern und auch dem Behandlungsteam große Freude bereiten, wobei gerade auch die Ärzte und vor allem auch der Chef kräftig auf die Schippe genommen werden. Dies dient nicht nur dem Abbau von Berührungsängsten, sondern bringt den Humor in das tägliche Leben auf unseren Stationen. Medizinische Maßnahmen werden kolportiert und witzig dargestellt und verlieren so oft auch ihre Bedrohung.

Kunsttherapie und Klinikclowns zu finanzieren, ist ein schwieriges Unterfangen. Wir sind dabei auf die Hilfe von Spendern angewiesen und sind deshalb dem Verein Janz-Besondere-Hilfe in besonderer Weise dankbar. In 2011 haben Sie mit Ihren Spenden in der beeindruckenden Höhe von 53.000,- Euro dazu beigetragen, dass wir hälftig sowohl die Kunsttherapie, als auch die Doctor-Clowns monatlich gesichert finanzieren können. Darüber hinaus haben wir Spenden erhalten, die neben der Ausweitung unseres Angebotes auch der Einrichtung eines Spielbereichs im nächsten Jahr zu Gute kommen. Dafür danke ich Ihnen im Namen der Klinik und vor allem im Namen unserer Patienten ganz herzlich. Medizin, wie wir sie verstehen, ist nicht nur High-End Diagnostik und hoch technisierte Behandlung mit Medikamenten, sondern die Behandlung des ganzen Menschen und seiner Familie mit Ängsten und schwankendem Lebensmut. Wir freuen uns über jede Unterstützung die uns dabei hilft, dem Ziel der körperlichen und seelischen Heilung möglichst vieler unserer Patienten näher zu bringen.